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Die Luft(-Wasser-Wärme)pumpe - das Allheilmittel? Teil 1

Uwe Behnisch • 26. März 2023
Gas - und Ölheizungen sollen verboten werden - so wollen es die Grünen (zumindest die Ober-Gurus) bereits ab 2024. 

Für Ölheizungen gibt es diese Forderung und Umsetzungspläne schon seit längerem. Doch ein Ausstieg aus dem Gas ist neu. Der Plan für das neue Gesetz sieht vor, bereits ab 2024 auch die Erneuerung von alten oder defekten Gasgeräten zu verbieten oder eine 65%ige Nutzung von regenerativer Energie nachzuweisen. Das ist so gut wie undurchführbar. Eine Neuorientierung ist bitter nötig, doch nicht so. 

Ein Ziel soll es sein, jede Heizungsanlage, wenn es keine Fernwärmeversorgung oder anderweitige regenerative Lösung gibt, mit einer Wärmepumpe zu betreiben. In der Regel wird es sich dann wohl um Luft-Wasser-Wärmepumpen handeln, da diese keine weiteren Anlagen benötigen wie zum Beispiel die Wärmepumpen zur Nutzung der Erdwärme. Sie nutzen einfach den Energiegehalt der Luft, bringen damit das Heizungswasser mit Hilfe von Strom, Kältemittel und Verdichter auf ein höheres Temperaturniveau. Nachteil: Wenn man am meisten heizen muss, hat die Luft die geringste Menge an Energie. Für einen guten Wirkungsgrad sollte die benötigte Vorlauftemperatur nicht zu hoch sein, ideal sind 35°C. Um damit ein Haus zu beheizen, benötigt man Fußboden- oder Wandheizungen, die entsprechend ausgelegt sind. Das kann bei Anlagen aus den 90er Jahren schon schwierig werden, da diese mit zu großen Rohrabständen verlegt wurden. 

Wenn das alles passt, haben diese Anlagen eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 2,5 bis 3. Das heißt, aus 1kWh Strom können bis zu 3kWh Wärme entstehen. In den umzurüstenden Bestandsgebäuden wird die JAZ aber eher im unteren Bereich liegen. Also benötigen wir für die Erzeugung von 100kWh Wärme rund 40kWh Strom. Bei einem derzeitigen Strommix von 50/50, der sich absehbar durch die dann vielen neuen Verbraucher auch nicht positiv zum Regenerativen ändern wird, benötigen wir dafür also 20kWh Strom aus Kraftwerken. Der Wirkungsgrad der Kohle- und Gaskraftwerke liegt im Mix aber auch nur bei 50%. Das bedeutet nun wiederum, dass wir die doppelte Menge, also 40kWh Primärenergie aus Kohle oder Gas, benötigen. 
Fazit: Zur Erzeugung von 100kWh Wärme benötigen wir 40kWh Primärenergie. Damit liegt der regenerative Anteil einer Luftwärmepumpe bei 60%, gefordert werden aber 65%. Ziel mit viel Aufwand verfehlt. Und dabei ist noch nicht einmal der energieintensive Einsatz des Elektroheizstabes bei tiefen Außentemperaturen berücksichtigt. 

Abhilfe könnte eine eigene Photovoltaikanlage schaffen, aber nur in Verbindung mit einem Batteriespeicher. Das treibt zwar die Kosten noch weiter in die Höhe, bringt uns aber bei der Verminderung des Kohlendioxidausstoßes um einiges weiter. Vielen Betreibern wird es aber an den entsprechenden finanziellen Mitteln und vielen anderen auch an den Montageplätzen für die Photovoltaikmodule fehlen.

Im nächsten Beitrag werde ich auf die Probleme bei der Aufstellung von Wärmepumpen eingehen.

Dieser Beitrag darf gern geteilt werden.

Bild von Wolf GmbH


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